Geschichte

An dieser Stelle werden wir Stück für Stück die Geschichte von den Gründungsvereinen des SV Kickers Pforzheim, dem 1. FC Eutingen und Germania Brötzingen zusammen tragen.

Wenn auch Sie noch alte Bilder haben, können Sie uns diese gerne per Mail an info@svkickerspforzheim.de oder per Post zukommen lassen.

Geschichte von Germania Brötzigen

1906

Turnen konnten sie damals schon. Die Brötzinger. Hinter dem Rathaus. Doch das genügte ihnen nicht. Die jungen Goldschmiede träumten vom Fußball. Der Engländer Davidson hatte diesen neuen Sport, bei dem die Füße und ein Ball die Hauptrolle spielten, von der Insel in die Goldstadt gebracht. 1905 wurden die Brötzinger mit Pforzheim „verheiratet". Da gab es den 1. Fußballclub, der 1904 das deutsche Endspiel gegen Leipzig 1 :2 verloren hatte. Das können wir auch. Sagten sie und gründeten im Gasthaus zum „Schiff" an der Büchenbronner Straße den FC Germania Pforzheim-Brötzingen. Geburtshelfer waren Hermann Brodbeck und Karl Höckele, die sich im Geburtsjahr als Vorsitzende zur Verfügung stellten. Zu den Grün­dern gehörten Hermann Anthoni, Fritz Eberle und Oskar Mürle. Sie kickten „auswärts" auf dem Sonnenberg und später hinter der ,,Donau". Die Torstangen brachten sie jeweils im Handgepäck mit. Wirtschaften gab es in Brötzingen genug. Also wechselten sie vom ,,Schiff" in die „Eintracht".

1907

Die jungen Germanen hatten Sportplatzprobleme. Ideal schien das Gelände am Mühlwehr zu sein. Doch wenn der Ball in die benach­barten Krautgärten flog, kam er ohne Luft zurück. Es gab nicht nur einen neuen Sportplatz, sondern auch einen neuen Vorstand. Karl Klittich war erst 16 Jahre alt. Geschäftsfähig war er nicht. Aber ein talentierter Fußballer, dessen Vater der Wirt der ,,Linde" war. - Logischerweise war die „Linde" ihr neues Vereins­lokal.

1908

Schon wieder ein neuer Vorstand. Und ein neuer Fußballplatz. Emil Augenstein pachtete im Enztal das Gelände oberhalb des heutigen FCP-Platzes (gegenüber Versandhaus Bader). Die Germanen schlos­sen sich dem Süddeutschen Fußballverband an und spielten in der C-Klasse gegen die Frankonen, gegen den Nordstern und gegen den FC Union Pforzheim. - Recht und schlecht.

Auf dem Bild: Die Mannschaft 1908 (von links nach rechts):
Karl Augenstein, Wilhelm Hofmann, Ernst Armbruster, Fritz Eberle, Hermann Klittich, Wilhelm Kloz, Eugen Anthoni, Alfred Greiner, Fritz Anthoni, Karl Klittich. - Vom: Hermann Lichtenberger

1909

Kinderkrankheiten. Vorstandswechsel. Der Neue hieß Otto Scherz. Da gab es aber auch die ersten Siege. Meisterschaft der C-Klasse. Endspiel um die Südkreismeisterschaft gegen Frankenthal. - 1:1. Wiederholung. - 1:2. Die Niederlage wurde schnell verschmerzt. Der FC Germania Brötzingen stieg in die B-Klasse auf.

 1910

Die neue Konkurrenz war in Ettlin­gen, Durlach, Bruchsal und Karlsruhe zu Hause. Wie sie dort hinkamen, weiß keiner mehr. Die Eisenbahn war viel zu teuer. Fahrräder hatten sie nicht. Wahrscheinlich reisten sie auf des „Sannjohanns" Pferdefuhrwerk. Oder auf Schusters Rappen. Im Mit­telfeld der B-Klasse landeten sie trotzdem.

Bild: Meistermannschaft von 1910

1911

Mannschaftskapitän Franz Bierhalter übernahm den Vorstands­posten. Die Erfolgsmeldungen wurden etwas spärlicher, denn die meisten Spieler wurden zum Militärdienst eingezogen. Und dann wurde auch endlich wieder einmal der Sportplatz verlegt. Ein paar Meter stadteinwärts. Heute wäre es nicht mehr möglich. Auf dem damaligen „Stalperplatz" steht der Betriebshof der Stadtwerke Pforzheim.

1913

Meisterschaftsrennen in der B-Klasse. Eine ganz andere Germania wurde Meister. Sie lebt noch. Die GU - damals noch Union Pforz­heim. Doch das sportliche Ziel wurde hochgesteckt. Es kam zum Zusammenschluß mit dem Ballspielclub 05. Die hoffnungsvolle ,,Ehe" dauerte ein halbes Jahr. Dann ging jeder seine eigenen Wege.
Ein Freundschaftsspiel gegen Straßburg wurde 5:1 gewonnen. Es ging aufwärts.

1914

Nichts ging mehr. Zwangspause. Krieg. Auch Fußballer müssen sterben.

1916

Heimkehrer und die nachrückende Jugend wollten trotz des Krieges Fußball spielen. Eine Tellersammlung in der „Linde", an der ein halbes Hundert junge Spieler teilnahmen, sorgte dafür, daß Trikots und Bälle gekauft werden konnten, um den Spielbetrieb wieder auf­zunehmen. Vorstand Wilhelm Häcker pachtete das Spielfeld der Freien Turnerschaft am Tannhofer Weg. Draußen donnerte der Krieg. Und hinter dem Eichplatz rollte der Fußball. 

Bild: Die Mannschaft im Kriegsjahr 1916 Von links nach rechts;
hintere Reihe: Karl Klittich, Adolf Staib, Karl Weber, Hermann Bürk, Wilhelm Eber, Hermann Klittich, Hermann Faul­haber, Wilhelm Häcker (Vorstand) mittlere Reihe: Emil Staib, Albert Rottenhofer
vordere Reihe: Fritz Theilmann, Wilhelm Staib, Karl Hättich

1919

Als der Krieg zu Ende war, fehlte eine Hundertschaft. Bestürzung. Trauer. Doch das Leben ging weiter. In der ersten Generalver­sammlung nach dem Krieg, am 4. Januar 1919, übernahm Franz Bierhalter den Vorsitz und erhielt den Auftrag, im Brötzinger Tal die ersten Wiesen zu kaufen. In jenen Tagen richtete sich der FC Ger­mania Brötzingen dort ein, wo er bis heute zu Hause war. Sportlich gab es einen Rückschlag. In Heilbronn wurde die „Zehnerliga" ein­geführt. Das Ausscheidungsspiel gegen den VfR Pforzheim endete torlos und ging nach einem verschossenen Elfmeter in der Wieder­holung knapp verloren. Nachkriegsfußball in der A-Klasse. Das Ziel hieß Meisterschaft und Aufstieg.

1920

In Brötzingen wurde fusioniert. Der Turnverein, der Kraftsport­verein „Achilles", der Radfahrerclub „Sturm" und der FC Germania schlossen sich zusammen. Der Traum platzte wie eine Seifenblase. Geldprobleme. Die Germanen traten gleich wieder aus und wählten Gustav Merkle, den Mann mit der längsten „Dienstzeit", zu ihrem 1. Vorsitzenden. Sie wurden Meister der A-Klasse vor Niefern und Birkenfeld und blieben in der Aufstiegsrunde ungeschlagen. Zwei Punkte gingen am „grünen" Tisch verloren. Entscheidungsspiel gegen SC Freiburg, den heutigen Bundesligisten. 3:0. Friedrich Blaich, Karl Weber, Hermann Klittich & Co. hatten es geschafft. Höchste Spielklasse. Die Konkurrenz fragte: ,,Brötzingen, wo ist denn das?" 

Bild: Der Aufstiegsmeister 1920

1922

Karlsruher FV, Phönix Karlsruhe, VfB Mühlburg, FC Freiburg. Sie wussten es bald. Es gab die ersten Lokalderbys gegen den Club. Als es um die Spitze ging, fuhr der FC Germania Brötzingen mit einem Sonderzug nach Freiburg. 1:2. Am Ende gab es einen Platz im Mittelfeld.

1923

Einführung der Bezirksliga Württemberg-Baden. Torwart Fritz Müller fiel wegen einer Verletzung aus. Der überragende Verteidiger Emil Walter ging nach Spanien und spielte beim FC Barcelona.
Es reichte nicht mehr für die höchste Spielklasse. Rückkehr in die Kreisliga.  

Bild: Emil Walter - ein Fußballspieler von Format aus den 20er Jahren. Er galt während seiner Glanzzeit beim FC Barcelona als der beste Verteidiger Spaniens.

1926

Eugen Link vom Karlsruher FV wurde als Trainer verpflichtet. Der erste, der von auswärts kam. Ein Glücksfall. Er verstand es, aus erfahrenen Spielern wie Friedrich Blaich und aus dem hungrigsten „Nachwuchs", zu dem Teddl Burkhardt, Beppo Hörrmann und Heiner Jost gehörten, eine homogene Mannschaft zu formen, die den Ehrgeiz hatte, ganz oben zu landen.

1927

Im Endspiel um die württemberg-badische Pokalmeisterschaft gewann der FC Germania Brötzingen in Zuffenhausen gegen Viktoria Untertürkheim 1:0. Im Gasthaus zum „Anker", wo sie neuerdings zu Hause waren, wurde ein Fass aufgemacht.

1928

Das Jahr, von dem man spricht. Das Jahr, in dem die „Wunder­mannschaft" geboren wurde. Kreisliga-Meisterschaft. Siege über Nürtingen, Feuerbach und Cannstatt. Aufstieg in die höchste Spiel­klasse. Bezirksliga Württemberg-Baden. Durchmarsch gegen Kickers, VfB, Böckingen. Ungeschlagen. Meister von Württemberg­-Baden. Der „Sportbericht" schrieb: "Die erfolgreichste Fußball­mannschaft Deutschlands im Jahre 1928!"

Bild: Die Ehrentafel aus dem Jahr 1928

1929

Der FC Germania Brötzingen spielte um die süddeutsche Fußball­meisterschaft. 1. FC Nürnberg, Bayern München, Eintracht Frankfurt. 3:2 gegen die Bayern. 12000 Zuschauer sahen das Heim­spiel gegen den 1. FC Nürnberg, der süddeutscher Meister wurde. Stuhlfauth war nicht zu schlagen.

Bild: Um die süddeutsche Fußballmeisterschaft 1929
Der 1. FC Nürnberg im Brötzinger Tal

1930

2:1 gegen Waldhof. 4:1 gegen Rotweiß Frankfurt. Obwohl Nationaltorwart Kreß im Kasten stand. 4:0 gegen VfR Mann­heim. Aber der Club wurde Meister. Teddl Burkhardt spielte in Dresden für Deutschland. 5:3 gegen Ungarn.

Bild: Theodor Burkhardt Unser "Internationaler", dessen geniale Fußballkunst alle Fußballanhänger begeisterte. Mehr als 500 Spiele in der 1. Mannschaft, 35 Repräsentativspiele.

1933

Trainer Eugen Link dankte ab. Brechen­macher kam. Die Zeit der „Wundermann­schaft" ging langsam zu Ende. Abstieg aus der neugebildeten Gauliga.

1935

Trainerkarussell. Brechenmacher, Wal­ter, Max Müller. Bezirksklassen-Duell zwischen FC Germania Brötzingen und FC Birkenfeld. Die Germanen wurden Meister und qualifizierten sich in den Entscheidungsspielen gegen den FC Rastatt für die Aufstiegsrunde zur badi­schen Gauliga. Amicitia Viernheim und FC Konstanz waren die Gegner. Robert Dettling führte Regie. Aufstieg.

Bild: Robert Dettling, ein glänzender Techniker und Ballkünstler. Mehr als 500 Spiele in der 1. Mannschaft, 20 Spiele in der Stadtmannschaft

1936

Das Ziel hieß Klassenerhalt. Es wurde erreicht. Hinter dem 1. FCP, dem Karlsruher FV und Waldhof landeten die Brötzinger auf dem 4. Platz. Auf einer Weihnachtsreise in den deutschen Norden wurde Eintracht Braunschweig 2:1 geschlagen.

Bild: Die Mannschaft im Jahre 1936
Stehend von links nach rechts: Goldmann, Berthold Staib, Dettling, Haas, Hermann Klittich, Zimmermann, Reuter, Morlock, Max Müller (Trainer). Sitzend: Krenkel, Jost, Burger, Erich Staib, Heinz.

1938

Verjüngung. Umbruch. Abstieg. Und wenig später kam der nächste Krieg.

1944

Gustav Merkle, der Mann, der die Germanen ein Vierteljahrhundert lang führte, starb. Hermann Haas, Richard Kallenberger, Fritz Zimmermann und viele andere kehrten nicht mehr zurück. Und in den letzten Monaten des Krieges fielen die Bomben auf Pforzheim und auf den Sportplatz im Brötzinger Tal.

1945

Aus der Not machten sie eine Tugend. Dem Fußball zuliebe. Der FC Germania Brötzingen und der 1. FC Pforzheim bildeten eine Spielgemeinschaft. An der Spitze „Bommatz" Fischer und Heiner Jost. Die Spiele wurden auf dem Clubplatz ausgetragen.

1946

Neubeginn auf eigenen Füßen. Karl Kühnle wurde 1. Vorsitzender. Das 40-jährige Jubiläum wurde verschoben. Getreu dem Motto: Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen! Die Wiederherstellung des Sportplatzes im Brötzinger Tal war ein beispielhaftes Gemein­schaftswerk. Und nicht das letzte.

Bild: Die Verwaltung der Germania im Jahre 1947
Stehend von links nach rechts: Eberle, Kreutel, Girrbach, Gampp, Mürle, Jost, Kratochville, Kloz, Stieß. Sitzend: Ballier, Waldhauer, Müller, Kühnle, Glauner, Epple, Reute.

1947

Heiner Jost übernahm das Training. Hermann Mürle löste Karl Kühnle ab. Nach harten Ver­handlungen gelang es, dem FC Germania Brötzingen einen Platz in der neuen badischen Landesliga zu verschaffen. Es begann die Ära von Karl Weber, Karl Weiß und Hermann Rudolph. Auftaktsieg gegen den VfB Mühl­burg, den heutigen KSC.
Materielle Hilfe kam aus Amerika. Einer der Treuesten lebt noch. Richard Kiefer. Good bye!

Bild: Heinrich Jost
der routinierte Fußballstratege und ehemalige Trainer der Aktiven.

1948

Der FC Germania Brötzingen wurde Stadtmeister. Die Entscheidung fiel bei hochsommerlicher Hitze im Lokalderby gegen den 1. FCP auf dem Clubplatz. 2:1. Die Tore schossen Karl Weiß, der eine Flanke von Werner Theilmann verwandelte, und Karl Weber, dessen Knaller aus einer Entfernung von 25 Meter am „Knochen-Müller" vorbeisauste.

1950

Fußball auf Vertragsspielerbasis. Aus der Landesliga wurde die 1. Amateurliga. Oskar Bischoff steuerte das Vereinsschiff. Hermann Mürle wurde Geschäftsführer. Die Handballer des TV Brötzingen schlossen sich dem FC Germania Brötzingen an. Calmbach, Moser, Held. Eine Tischtennisabteilung wurde gegründet. Werner Boehm und Hans Eberle waren die Leitwölfe.

1951

Der Tod riß Lücken in die Mitglieder­kartei. Gottlieb Adam Eberle, der die Vereinskantine gebaut hatte, starb. Kurt Klittich, Mittelstürmer der ,,Wundermannschaft", erlitt beim AH­Spiel in Stuttgart einen Herzinfarkt. Kurze Zeit später trugen sie auch Emilio Walter und Jugendleiter Ballier zu Grabe. Das Trainer­karussell drehte sich immer noch. Merz, Glauner, Kohnle, Jost, Batschauer und Merkle, der später in die Bundesliga aufstieg. Die Faust­baller ließen aufhorchen. Sie wurden badischer Meister und nahmen in Bremen an der deutschen Endrunde teil.

Bild: Faustballmannschaft - Herbert Lausch, Hans Lausch, Erich Moser, Erich Heinz, Hermann Klittich

1953

Im letzten Heimspiel gegen Rohrbach wurde der Abstieg verhindert. Alfred Lay schoß einen unhaltbaren Elfmeter, und Gerhard Durand erzielte das 2:0. 5000 Zuschauer freuten sich. Die Handballer feier­ten die Meisterschaft in der Bezirksklasse. Im Entscheidungsspiel gegen Durlach siegten sie 10:9. Neun Tore gingen auf das Konto von Wilhelm Calmbach, der den Sprudel für die Vereinskantine lieferte.

1954

Fritz Fuchs wurde 1. Vorsitzender. Max Burkhardt über­nahm das Training. Doch der Abstieg war nicht zu ver­meiden. Obwohl der FC Birkenfeld im Schlußspiel 2:1 geschlagen wurde. Die Handballer hatten wieder mehr Glück. Sie gewannen gegen die TGS Pforzheim 17:6 und holten sich den Kreispokal. Die Faustballer wurden in Bruchsal erneut badischer Meister. Und die Tischtennis­spieler sorgten für eine kleine Sensation. Sie wurden mittelbadischer Bezirksklassenmeister und stiegen in die Verbandsliga auf.

1956

50 Jahre FC Germania Brötzingen. Die Mitgliederversammlung wählte Emil Hermann zum 1. Vorsitzenden. Horst Epp wurde badischer Vizemeister der Tischtennisjugend. Jubiläumsturnier der Handballer in der Jahnhalle. 5:2 gegen den mehrfachen badischen Meister TSV Rot. 5:4 gegen den deutschen Vizemeister SG Leuters­hausen. Torwart Kohlbach hielt zwei Siebenmeter von National­spieler Weber. Europapokalsieger Frischauf Göppingen gewann das Turnier, das noch viele Jahre fortgesetzt wurde und so namhafte Vereine wie Dukla Prag, Haase Winterbek Kiel, TSV Großwallstadt und Grünweiß Dankersen nach Pforzheim brachte.

Bild: Die 1. Fußballmannschaft im Jubiläumsjahr 1956

1957

Die Handballer wurden Bezirksligameister und stiegen in die Ver­bandsliga, die höchste badische Spielklasse, auf. Das badische Pokalendspiel gegen Leutershausen ging verloren. Oskar Bischoff kehrte in den Vorstand zurück.

1961

Alles wurde teurer. Schweren Herzens beschloß die Mitglieder­versammlung, den Jahresbeitrag von 12,00 auf 18,00 DM zu erhöhen. Dafür gab es aber auch ein freudiges Ereignis. Die Junior­elf schlug den Karlsruher SC und wurde badischer Juniorenmeister.

Bild: Badischer Juniorenmeister 1961
Die Spieler von links nach rechts: Hinten: Steidl, Hölle, Grimm, Frank, Eis­/er, Hammer, D. Wiegand, E. Wiegand Vorne: Staib, Müller, Hofmann.

1963

Die Germanen wurden unter Trainer Karl Liebig Meister der 2. Amateurliga. Sie schossen 112 Tore. Torschützenkönige waren Udo Mößner und Hans-Jürgen Staib. Auch Vorstände konnten Fußball spielen. Der Aufstieg wurde jedoch verpasst.

Bild: Meistermannschaft 1963
Drei Spieltage vor dem Saisonende holte sich der FC Germania Brötzingen mit großem Vorsprung die Meisterschaft in der zweiten Amateurliga.
Von links nach rechts:
Stehend: Mössner, Ott, Hammer, Hölle, Lochmaier, Leo Steiner, Fricke, Kaulmann, Sitzend: Erhard Steiner, Müller, Staib.

1964

Das Clubheim, das lange Jahre von Otto Karl und seiner Familie geführt worden war, wurde in Eigenregie übernommen. Die Hand­baller feierten ein erstes Jubiläum. Beim 10. Pforzheimer Hallen­handballturnier in der Jahnhalle stellten sie nicht nur den Europa­pokalsieger Frischauf Göppingen, sondern auch den Berliner SV 92, den amtierenden deutschen Meister, vor.

1965

Ernst Rühle wurde 1. Vorsitzender, Oskar Bischoff wurde zum Ehrenvorsitzenden er­nannt. Otto Eberle übernahm die Jugendleitung. Und der Kreispokalsieger hieß FC Germania Brötzingen. Battenfeld schoss das entscheidende Tor.

1966

Die Germania wurde 60 Jahre alt und feierte in der „Schwarzwald­-Sängerhalle". Das Jubiläumsgeschenk war eine Flutlichtanlage. Die Tischtennisabteilung stellte ihren Spielbetrieb ein. Spielermangel.

1968

Ein Riesenjahr und ein Katastrophenjahr. Die Beitragserhöhung von 18,00 auf 30,00 DM fiel nicht ins Gewicht. Die Germanen schickten sich an, Meister der 2. Amateurliga zu werden. Vorentscheidend war das 2:2 beim ASV Durlach. Und nach dem 3:1 gegen Neuburgweier war alles gelaufen. Trainer Richard Fix startete mit seiner Elf in die Aufstiegsrunde. 4:1 gegen Ladenburg, 1:4 in Neckarelz, 2:2 gegen Knielingen, 0:0 in Bammental, 3:2 in Ladenburg, 1:4 in Knielingen, 4:2 gegen Bammental. Aufstieg in die 1. Amateurliga! Als man im Sommer feiern wollte, kam ein Tornado, der den Germaniaplatz und das Clubheim zerstörte. Wieder einmal fiel die Feier aus. Es wurde aufgebaut.

Bild: Das Gelände der Germania nach dem Tornado am 10.7.1968

1969

rfolgstrainer Richard Fix ging nach Birkenfeld. Der neue Coach hieß Heini Schwab. In der 1. Amateurliga lief es hervorragend. Der FC Germania Brötzingen wurde inoffizieller Herbstmeister.

1970

Richtfest. Das Vereinsheim stand wieder. Eine Bandenwerbung wurde realisiert. Es gab eine Interessengemeinschaft zwischen Club und VfR. Die Germanen schlossen sich an. Trainer Heini Schwab trat zurück. Niederlagen. 0:10 in Waldhof. Am Ende der Saison kam der Abstieg. Und Trauer um Fritz Fuchs. Er starb im Alter von 59 Jahren.

1972

Die Interessengemeinschaft wurde wieder aufgekündigt. Die Interessenlage hatte sich verschoben. Die Handballer vereinigten sich mit dem Turnverein und spielten unter dem Namen „TV Germania Brötzingen".

1973

Otto Eberle erhielt für seine großen Verdienste um den Fußball die Verbandsehrennadel in Gold. Um die Finanzen aufzufrischen. wurde eine Umlage von 10,00 DM erhoben. Zustimmung und Kritik. Das Schlimmste aber war der Abstieg in die A-Klasse.

1974

Oskar Bischoff, der Ehrenvorsitzende, der beim FC Germania Brötzingen Nachkriegsgeschichte schrieb, wurde unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen.

1975

Ein Jahr der sportlichen Erfolge. Trainer Heinrich. Pokalsieger. A-Klassenmeister. Aufstieg in die 2. Amateurliga. Neugründung der Tischtennisabteilung, die auf die Initiative von Gerhard Eber und Fritz Kühn zurückging.

1977

Manfred Eberle übernahm die Vereinsführung, und Ernst Rühle, Zwölf Jahre lang 1. Vorsitzender, wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der Jahresbeitrag wurde auf 45,00 DM erhöht. Das traditionelle „Sportfest" wurde aus der Taufe gehoben. Heidi Kälber gründete eine Gymnastikabteilung, die von Frau Thiemes betreut wurde. Die Germania fing an zu wandern. Und Norbert Keck gab die ersten „Vereinsnachrichten" heraus. Was jedem Zuschauer auffiel: Fortan gab es die Werbung auf dem Trikot der Spieler.

1978

Karlheinz Rolle, Sturmspitze der Meisterelf 1968, wurde 1. Vor­sitzender. Fritz Kühn meldete fast 50 Tischtennisspieler.

1980

Die „Alten Herren", eine Abteilung, die sich in diesen Jahren erfolg­reich entwickelte und von Rolf Bastian geleitet wurde, gewannen zum fünften Mal das „Hans Neuweiler-Gedächtnisturnier" des 1. FC Pforzheim und holten den Pokal endgültig ins Brötzinger Tal.

Bild: Siegermannschaft des AH-Club-Turniers
von links nach rechts; stehend: Udo Mößner, Claus Funk, Günter Zoll, Horst Fricke, Rolf Bastian, Hans-Peter Fink, Jürgen Weber.
Sitzend: Karlheinz Rolle, Willi Habermann, Horst Klittich, Rudi Kinne, Heinz Mitschele.

1981

75. Geburtstag. 1. Vorsitzender Alfred Lausch. Bildung einer Jugend­-Spielgemeinschaft zwischen Germania und FCP. Aus der Schnürles­Gruppe, die ursprünglich von Karl Weiß, Karl Weber, Hermann Rudolph und Herbert Schneider ins Leben gerufen worden war, bildete sich eine Schnürles-Abteilung. Peter Kühn wurde ihr Präsident. Allerletzte Meldung: Abstieg in die Bezirksliga.

1983

Der Club hatte die Jugend-Spielgemeinschaft wieder aufgekündigt. Hans-Jürgen Staib, den sie einst „Goldköpfchen" nannten, wurde 1. Vorsitzender. Das Vereinsheim wurde im Obergeschoß ausgebaut. Fast einhundert Germanen wanderten nach Neuweier.
Fritz Kühn und Frank Bürck wurden Kreismeister im Tischtennis­-Doppel.
Und dann gab es schon wieder einen Abstieg. Die neue Heimat, in der sich keiner wohlfühlte, war die Kreisliga.

1984

Die Talsohle wurde schnell durchschritten. Trainer Branko Kozel schaffte das Kunststück, den FC Germania Brötzingen sofort wieder in die Bezirksliga zurückzuholen. Sie wurden nach dem Aufstieg sogar Herbstmeister und hatten am Ende keine Mühe das Klassen­ziel zu erreichen.

Bild: Die erfolgreichen Spieler des Jahres 1984 bei den Vereinsmeisterschaften der Tischtennisabteilung:
Von links nach rechts:
Gerhard Eber, Claudia Zentner, Wolfgang Schönle, Dagmar Geörg, Frank Bürck, Rudi Müller und Thomas Dürr. Nicht im Bild: Regina Sonnenberg, Sabine Vetter und Bernhard Metzler.

1985

Gemeinsamer Faschingsball der Brötzinger Sportvereine. 10-jähri­ges Jubiläum der Tischtennis-Abteilung. Sie erhielt den ehrenvollen Auftrag, die Kreismeisterschaften durchzuführen. Zur gleichen Zeit meldete sich auch eine Damen-Fußballabteilung zu Wort. Ihr Leben dauerte nur zwei Jahre. Die Fußballmänner aber sorgten für eine angenehme Überraschung. Im Kreispokal schlugen sie den favorisierten VfR Pforzheim 3:1.

1986

Die Germania wurde 80 Jahre alt. Minusrekord bei einer General­versammlung: 29 Mitglieder. Nur keine Panik! Vielleicht war es ein Zeichen dafür, daß alles in Ordnung war. Erich Staib erhielt für seine langjährige Verbandsarbeit die goldene Ehrennadel des DFB. Aber dann ein Wermutstropfen. Im Alter von 56 Jahren starb Bruno Heintz, der große Freund und Gönner des FC Germania Brötzingen. Ihm zu Ehren wurde das Hallenturnier der AH einige Zeit später in ,,Bruno Heintz-Gedächtnisturnier" umbenannt.

1989

Die Jugendabteilung, die inzwischen von Reinhard Grimm geleitet wurde, be­teiligte sich erfolgreich an der „Aktion Sorgenkind" und wurde für ihre Initiative landesweit ausgezeichnet. Die Tischtennisspieler stie­gen in die Bezirksklasse auf. Dagmar Geörg sicherte sich die Kreismeisterschaft.

1990

Heiner Jost, der Letze der ehemaligen „Wundermannschaft", der dem Verein auch als Trainer gedient hatte, starb im Alter von 83 Jahren. Die C-Jugend stieg ungeschlagen in die Landesliga auf.

Bild: C-Jugend Kreismeister und Aufsteiger in die Landesliga Mitte/baden 1989/90
Stehend von links nach rechts: Betreuer Tibor Korbmann und Bernd Anthoni, Sven Anthoni, Markus Eissler, Massimo Randisi, Cem Aydin, Philipp Bostan, Mario Hodak, Jürgen Hämmerle, Dirk Freymann, Trainer Andreas Wunderle, Stefan Bove, Metin Cepni. - Kniend: Sascha Praus, Garsten Korbmann, Rachman Sekmenoglu, Sascha Trbojevic, Daniel Sepak, Holger Korbmann, Dirk Weingärtner.

1991

Der Aufstieg der C-Jugend machte Schule. Auch die A- und B-Jugend schafften den Sprung in die Landesliga. Der Jahresbeitrag wurde auf 72,00 DM erhöht.
Die Tischtennisjugend landete in der Bezirksklasse. Fritz Kühn wurde Staffelleiter, Hans Wollmer Pokalspielchef. Tischtennisfans sahen ihn zuletzt als Schiedsrichter beim Damen-Europapokalfinale 1994 zwischen Deutschland und England.

1992

Gründung eines Fördervereins. Leitung Frank Kasper und Dirk Sajak. Rolf Bastian, der 20 Jahre lang an der Spitze der AH­Abteilung stand, setzte sich zur Ruhe. Sein Nachfolger wurde Stephan Müller. KSC-Trainer Winnie Schäfer kam auf die Vermitt­lung von Norbert Keck ins Brötzinger Tal und trainierte die Germa­nia-Jugend. Aus dem erhofften Landesliga-Aufstieg wurde nichts.

1993

Harald Wessinger schuf eine neue Jugendordnung.
Die A-Jugend stieg in die Verbandsliga auf.
Marion Maes wurde „Chefin" der Gymnastikabteilung. Die Fußball­saison endete wie im Vorjahr. Kein Auf?tieg. Vizemeister.
Richard Kiefer, der älteste Germane, der sich wohl auch noch an die Gründung vor 88 Jahren erinnern kann, feierte in Amerika seinen 95. Geburtstag.

1994

Im "Schlupf" steht ein neues Vereinsheim. Und dort wird in Zukunft Fußball gespielt.