SV Kickers Pforzheim vs FV Ettlingenweier

Wechselbad der Gefühle erlebt ein Happy End

Dank einer starken Anfangsphase und eines Geniestreichs von Enes Kara in der Nachspielzeit hat das Landesliga-Team nach einer längeren Durststrecke mit sechs Niederlagen in Folge beim 5:3-Erfolg drei wichtige Punkte gegen den FV Ettlingenweier eingefahren.

Eigentlich schien die Grundlage für den Heimsieg gegen die Ettlinger Vorstädter schon nach 25 Minuten gelegt, als die Kickers, die zunächst offensiv und konzentriert verteidigten, die Gäste buchstäblich überrumpelten. Tim Eier mit einem satten Schuss ins lange Eck (8.), Julian Erhardt, der nach Hereingabe von Paulino De Tullio abstaubte (9.), und ein Abwehrversuch des FV, der im eigenen Tor landete (25.), bedeuteten eine scheinbar beruhigende 3:0-Führung. Scheinbar deshalb, weil Ettlingenweier schon vor der Pause das Kommando übernahm und seinerseits einen Pfostentreffer verbuchte, während die Kickers nur noch - wenn auch hochkarätige - Konterchancen verzeichneten.

Nach dem Wechsel offenbarte sich dann das große Problem, das sich durch die gesamte Saison zieht: Der SV Kickers, der schon 64 Gegentore und damit die meisten der Liga kassiert hat, schafft es nicht, im Verbund einen Vorsprung solide und souverän zu verwalten. Stattdessen drehten, während bei den Platzherren die Ordnung und Stabilität zunehmend verloren gingen, die Gäste nochmals mächtig auf und schafften mit Treffern in der 52., 75. und 80. Minute tatsächlich den 3:3-Ausgleich. Bei einem Foul an Tufan Can blieb auf der Gegenseite der Elfmeterpfiff aus.

So lief schon die Nachspielzeit, als Enes Kara mit einem Kunststück Marke "Tor des Jahres" die Weichen doch noch auf Sieg stellte. Mit einem energischen Antritt und dem in vollem Sprint zelebrierten Zidane-Trick lässt er an der Strafraumkante gleich mehrere Gegenspieler ins Leere laufen, umkurvt noch den Torwart und vollendet cool zum 4:3 - ein Tor, das in einer sehenswerten Partie allein das Eintrittsgeld wert wahr. Kaan Cetin machte mit einem weiteren Kunstschuss gegen aufgerückte Gäste aus großer Entfernung ins leere Tor alles klar.

Fazit: Endlich wieder ein Sieg nach einem Wechselbad der Gefühle und echten Spektakel. Als kleiner Wermutstropfen bleibt die Tatsache, dass man nach einem 3:0 nochmals ins Schwimmen geriet. Beruhigender fürs Team und die Fangemeinde, die sich bestens unterhalten fühlte, wäre es im Abstiegskampf, wenn auch mal "nur" zwei oder drei Tore für drei Punkte reichen würden.